Aufhebungsvertrag im öffentlichen Dienst – Lohnt sich das für Dich?

Das Wichtigste in Kürze
- Ein “Auflösungsvertrag” und ein “Aufhebungsvertrag” sind ein und dasselbe. Im öffentlichen Dienst wird aber häufiger der Begriff Auflösungsvertrag verwendet.
- Mit einem Aufhebungsvertrag beenden Du und Dein Chef euer Arbeitsverhältnis einstimmig. Ihr müsst beide zustimmen.
- Bei einem Aufhebungsvertrag müsst ihr die Kündigungsfrist nicht einhalten. So kannst Du die langen Kündigungsfristen im öffentlichen Dienst umgehen.
- Dabei ist jedoch Vorsicht geboten: Es droht eine Sperrzeit beim Arbeitslosengeld. Die lässt sich aber umgehen! Wir erklären Dir, wie.
- Wenn Dein Chef sich von Dir trennen will, hast Du im öffentlichen Dienst gute Chancen auf eine Abfindung.
In diesem Ratgeber
1
Welche Vorteile bietet mir ein Auflösungsvertrag im öffentlichen Dienst?
2
Wie hoch kann meine Abfindung im öffentlichen Dienst sein?
3
Welche Nachteile habe ich von einem Auflösungsvertrag im öffentlichen Dienst?
4
Auflösungsvertrag im öffentlichen Dienst – wie sieht’s mit meiner Rente aus?
Du möchtest auf Deine ewig langen Kündigungsfristen verzichten? Dann ist ein Aufhebungsvertrag womöglich das Richtige für Dich. Wenn Dein Chef Dir einen anbietet, kann das für Dich eine großzügige Abfindung bedeuten. Aber es gibt auch Risiken.
Welche Vor- und Nachteile bietet Dir ein Aufhebungsvertrag im öffentlichen Dienst?
1.
Welche Vorteile bietet mir ein Auflösungsvertrag im öffentlichen Dienst?
Ein Auflösungsvertrag kann für Dich eine super Sache sein. Gerade im öffentlichen Dienst bietet er Dir gegenüber einer Kündigung einige Vorteile. Wir zeigen Dir, welche das sind:
Mit einem Aufhebungsvertrag kannst Du Deine Kündigungsfrist umgehen
Ein Aufhebungsvertrag hat den Vorteil, dass Du zusammen mit Deinem Chef entscheiden kannst, wann Du aufhörst zu arbeiten. Wenn ihr euch einig seid, könnt ihr die Kündigungsfrist im Vertrag einfach ignorieren.
Aber Achtung: Wenn Du noch keine neue Stelle in Aussicht hast, musst Du aufpassen. Beim Arbeitslosengeld kann Dir bares Geld entgehen! Warum genau und wie Du das verhinderst, erklären wir Dir weiter unten.
Du kannst im Aufhebungsvertrag auf ein großzügiges Arbeitszeugnis bestehen.
Im Aufhebungsvertrag kannst Du festlegen, dass Du ein gutes Arbeitszeugnis bekommst. Auch genaue Formulierungen können vereinbart werden. Außerdem sollte in Deinem Zeugnis auch stehen, dass Du den Job über einen Auflösungsvertrag verlassen hast – das macht bei potentiellen neuen Arbeitgeber einen besseren Eindruck als eine Kündigung.
Worauf musst Du achten, wenn Du Deinen Chef um ein solches Zeugnis bittest? Wir haben für Dich den passenden Artikel.
Im Auflösungsvertrag kannst Du eine höhere Abfindung verhandeln
Vor allem dann, wenn Dein Chef Dich loswerden will. Denn im öffentlichen Dienst kann Dein Chef Dich nur mit langen Fristen und manchmal sogar nur für eine Abfindung kündigen.
Für das Verhandeln eines Auflösungsvertrages solltest Du Dir Hilfe holen. Mit einem erfahrenen Anwalt an Deiner Seite kannst Du weitaus bessere Konditionen herausschlagen - von der Abfindung bis hin zur Freistellung. Wir helfen Dir gerne dabei. Melde Dich hier für ein kostenfreies Beratungsgespräch an. Unsere Partneranwälte rufen Dich zu Deinem Wunschtermin zurück.
Gut zu wissen!
“Aufhebungsvertrag” und “Auflösungsvertrag” bedeuten ein und dasselbe!
2.
Wie hoch kann meine Abfindung im öffentlichen Dienst sein?
Bei einer Kündigung im öffentlichen Dienst ist Dir manchmal eine Abfindung sicher. Schau mal in Deinen Arbeitsvertrag, ob etwas dementsprechendes drin steht. Solche “Pflicht-Abfindungen” fallen aber eher kleiner aus als bei privaten Firmen, da öffentliche Gelder im Spiel sind.
Mit einem Aufhebungsvertrag lässt sich da noch etwas machen. Für eine höhere Summe sind zwei Punkte besonders wichtig:
Dein Chef kann Dir nur schwer kündigen?
Im öffentlichen Dienst bist Du vor Kündigungen gut geschützt. Dein Chef weiß das. Er schlägt einen Auflösungsvertrag vor, um Dich loszuwerden. Je stärker Dein Kündigungsschutz, desto höher kann Deine Abfindung werden! n. Je stärker Dein Kündigungsschutz, desto höher kann Deine Abfindung werden! Wie es um Deinen Kündigungsschutz im öffentlichen Dienst steht, kannst Du hier nachlesen.
Laut Arbeitsvertrag steht Dir bei einer Kündigung eine Abfindung zu?
Wenn das Unternehmen umgestaltet wird und deswegen Dein Arbeitsplatz wegfällt, steht Dir eine Abfindung zu! Im Kauderwelsch der Arbeitswelt nennt man das eine “Kündigung anlässlich einer Rationalisierungsmaßnahme”. Dafür muss Dein Chef viele Hürden überwinden. Leichter geht das für ihn mit einem Auflösungsvertrag. Das ist Deine Chance, an mehr Geld zu kommen, als Dir sowieso schon zugesichert ist. Mit etwas Verhandlungsgeschick schießt Deine Abfindungssumme in die Höhe!
Ein erfahrener Anwalt kann dabei helfen, den höchstmöglichen Betrag zu sichern. Wir von cleverklagen sind für Dich da: Meld Dich noch heute für ein kostenfreies Erstgespräch.
Im öffentlichen Dienst
Im öffentlichen Dienst gibt es manchmal besonderen Schutz für ältere Arbeitnehmer oder für diejenigen, die schon lange dabei sind. Dann bist Du ordentlich unkündbar. Dafür musst Du mindestens 40 Jahre alt sein und schon 15 Jahre für Deinen Chef arbeiten. Prüfe das genau! Denn dann hast du besonderen Kündigungsschutz und kannst Du eine besonders dicke Abfindung kassieren!
3.
Welche Nachteile habe ich von einem Auflösungsvertrag im öffentlichen Dienst?
Du solltest einen Aufhebungsvertrag mit Vorsicht genießen, wenn Du noch keine neue Arbeit in Aussicht hast. Unterschreibe nicht voreilig! Lass Dich nicht von Deinem Chef zur Unterschrift drängen. Denn im schlimmsten Fall bekommst Du weniger Arbeitslosengeld:
- Bei einem Auflösungsvertrag droht Dir eine Sperrzeit. Dann werden Dir bis zu drei Monate von Deinem Anspruch auf Arbeitslosengeld komplett gestrichen. Die Sperrzeit ist eine Strafe dafür, dass Du Deine Arbeitslosigkeit “selbst verschuldet” hast. So argumentiert zumindest die Arbeitsagentur – zur Unterschrift hat Dich ja niemand gezwungen.
- Wenn Du mit dem Vertrag Deine Kündigungsfrist verkürzt, bestraft Dich die Arbeitsagentur. Dann kriegst Du eine Ruhezeit aufgebrummt. Die Arbeitsagentur meint, dass Du Deine Arbeitslosigkeit “unnötig früh” herbeigeführt hast. Bei einer Ruhezeit beginnt Dein Anspruch auf Arbeitslosengeld erst viel später – das können Wochen oder Monate sein, die Du ohne Arbeitslosengeld auskommen musst. In der Zwischenzeit findet man meist schon einen Job – so dass man am Ende gar nicht vom Arbeitslosengeld profitieren kann. Die Ruhezeit kannst Du verhindern, indem Du Dich trotz des Aufhebungsvertrages an Deine Kündigungsfrist hältst.
Kann ich eine Sperrzeit trotz Auflösungsvertrag vermeiden?
Eine Sperrzeit kannst Du verhindern. Dafür musst Du der Arbeitsagentur beweisen, dass Du einen wichtigen Grund hattest, den Vertrag abzuschließen. Dazu zählen unter anderem Mobbing, Krankheit oder ein Umzug zu Deinem Ehepartner. Weitere wichtige Gründe für einen Aufhebungsvertrag findest Du hier.
Hinweis
Wir empfehlen: Schließt Du den Auflösungsvertrag ab, ohne eine neue Stelle zu haben, bleib bei Deiner Kündigungsfrist! Vereinbare im Aufhebungsvertrag eine gleich lange Kündigungsfrist wie in Deinem Arbeitsvertrag. So sparst Du Dir Stress mit dem Amt!
4.
Auflösungsvertrag im öffentlichen Dienst – wie sieht’s mit meiner Rente aus?
Wenn Du das Rentenalter erreichst, endet Dein Arbeitsvertrag automatisch – ohne Kündigung. Du brauchst nicht zu kündigen oder einen Auflösungsvertrag zu unterschreiben, um Dich in die Rente zu verabschieden.
Mit einem Auflösungsvertrag kannst Du früher in Rente gehen als vorgesehen. Eventuell musst Du mit Abzügen rechnen, weil Du kürzer in die Rentenkasse einzahlst. Für die Frührente darfst Du nicht älter als 65 sein.
- Wenn Du 35 Jahre lang eingezahlt hast, kannst Du schon mit 63 Jahren aufhören zu arbeiten. Dann wird Dir von Deiner Rente allerdings etwas abgezogen.
- Hast Du 45 Jahre lang in die Rentenkasse eingezahlt, ist eine Frührente ohne Abzüge drin.
Keine Sorge, die Abfindung wird nicht auf die Rente angerechnet. Dir wird also nichts abgezogen, weil Du eine Abfindung bekommen hast.
Fazit
Im öffentlichen Dienst fallen Abfindungen normalerweise eher mau aus. Ein Auflösungsvertrag kann das ändern. Denn gerade im öffentlichen Dienst hast Du wegen Deinem hohen Kündigungsschutz oft ein gutes Druckmittel. Trotzdem solltest Du gut vorbereitet in die Verhandlungen mit Deinem Chef gehen. Ein Profi an Deiner Seite hilft Dir dabei. Wir von cleverklagen unterstützen Dich. Melde Dich noch heute für ein kostenfreies Erstgespräch.
Cookie Kategorien
Diese Website verwendet Cookies zu Funktions- und Statistikzwecken. Durch Klicken auf „Alle Erlauben“ bestätigst Du, dass Du damit einverstanden bist und erlaubst uns, diese Daten an Dritte weiterzugeben. Die Details findest Du in unserer Datenschutzerklärung. Dort kannst Du auch Deine Einwilligung jederzeit ändern.
Diese Cookies sind notwendig, damit wir Ihnen die Website anzeigen und wesentliche Grundfunktionen zur Verfügung stellen können, z.B. Seitennavigation oder die Chatfunktion.
Diese Cookies werden verwendet, um Sie und Ihre vorgenommenen Einstellungen wieder zu erkennen, wenn Sie auf die Website zurückkehren (z.B bevorzugte Sprache).
Diese Cookies werden verwendet, um die Nutzung der Website und das Verhalten der Nutzer zu analysieren.
Rechtsgrundlage für die Nutzung dieser Cookies ist Art 6 Abs. 1 Satz 1 lit. a DSGVO.